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Die Vorgeschichte

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Der Österreicher Hans Hass (1919 - 2013, siehe Wikipedia) und der Franzose Jacques- Yves Cousteau (1910 - 1997, siehe Wikipedia) waren die Pioniere des Sporttauchens und auch der Unterwasserfotografie. Beide begannen sie ungefähr um die gleiche Zeit mit ihren Unterwasser- Erkundungen, aber mit völlig verschiedenen Voraussetzungen und Herangehensweisen.

 

Hans Hass (Quelle: Wikipedia)Hans Hass beobachtete 1937 zum ersten Mal frei tauchende Menschen. Sie benutzten Schwimmflossen und Tauchmasken, um sich schwerelos wie ein Fisch unter Fischen zu bewegen. Das war eine völlig neue Art des Tauchens, schließlich war ein Taucher zu dieser Zeit ein Mensch in schwerer Helmtauchausrüstung, von der Oberfläche über einem Schlauch mit Luft versorgt, der unter Wasser arbeiten musste. Hans Hass war begeistert und er und seine Freunde verbesserten nach und nach die Ausrüstung. Sie entwickelten auch ein Sauerstoff- Kreislauftauchgerät. Da das Tauchgerät mit reinem Sauerstoff als Atemgas funktionierte, waren ihre Tauchtiefen limitiert. Heute gibt man normalerweise 7 m als Maximaltiefe an, Hans Hass und seine Kollegen gingen auch tiefer. Sie konstruierten Unterwassergehäuse, um fotografieren und filmen zu können. 1939 entstand sein ersten Buch Jagd unter Wasser mit Harpune und Kamera. Er rüstete bereits 1943, also 7 Jahre früher als Cousteau, sein erstes Forschungsschiff, den Schoner Seeteufel aus. Nach dem Krieg machte er mit dem Nachfolger, der Segelyacht Xarifa weiter und unternahm Forschungsreisen, z.B. ans Rote Meer. Seine Bücher und vor allem die Filme halfen mit, die Unterwasserwelt in der Allgemeinheit als wunderbare und bunte Welt publik zu machen. Der Film Unternehmen Xarifa von 1954 war kein Expeditionsbericht, sondern ein Spielfilm, in dem es sogar Unterwasserdialoge gab.

Hans Hass ließ die erste Unterwasser- Fotokamera entwickeln, die kommerziell in größerer Stückzahl gebaut wurde. 1953 wurde die Rolleimarin in Deutschland patentiert. Das war im Prinzip ein zweiteiliges wasserdichtes Gehäuse, das vom Ingenieur Richard Weiß um die Rolleiflex F3.5 herum konstruiert war. Die Rolleiflex ist eine zweiäugige Spiegelreflexkamera des deutschen Herstellers Werkstatt für Feinmechanik und Optik, Franke & Heidecke, später Rollei-Werke Franke & Heidecke (link). Die Rolleiflex war damals ein hochmodernes Gerät, welches von vielen Profils benutzt wurde. Die Rolleiflex nutzte Rollfilm im quadratischen Format 6x6 (6 cm x 6 cm). Durch das große Negativformat - verglichen mit dem Kleinbildformat (24 mm x 36 mm), das z.B. von Leica genutzt wurde - produzierte die Rolleiflex konkurrenzlos scharfe Fotos. Sie verfügte über ein fest eingebautes Standardobjektiv und über ein zweites Objektiv, das für den Sucher benutzt wurde (daher zweiäugig). Natürlich ließ sich an die Rolleimarin auch ein Blitzgerät anschließen. Die Rolleimarin war relativ groß und wog 5.3 kg, unter Wasser immer noch 1.4 kg (link). Noch bis Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts galt die Rolleimarin als das Non- Plus- Ultra der Unterwasserkameras.

 

Jacques- Yves Cousteau (Quelle: Wikipedia)Jacques- Yves Cousteau ging einen ganz anderen Weg. Auch er war schon früh fasziniert von der Unterwasserwelt. Zusammen mit Georges Commeinhes und Emile Gagnan, einem Ingenieur, entwickelte er 1946 den ersten funktionsfähigen Lungenautomaten, die Aqualunge. Als Atemgas verwendeten sie normale Pressluft, sie erfanden im Prinzip das heute noch weltweit am häufigsten verwendete Tauchgerät. Damit waren nun relativ gefahrlos auch größere Tiefen möglich, als sie Hans Hass mit seinem Sauerstoff- Gerät erreichen konnte. Heute werden mit Luft maximal 50 m Tauchtiefe propagiert, Cousteau und seine Taucher gingen jedoch auch tiefer. Auch er versuchte sich zunächst mit Eigenbau- Gehäusen, um unter Wasser fotografieren und filmen zu können. Durch seine Tätigkeit als Marineangehöriger wurden seine Forschungen unterstützt. Sein Film Le Monde du Silence (Deutscher Titel: Die schweigende Welt) von 1956 wurde als erster Dokumentarfilm mit dem Oscar und der Goldene Palme von Cannes prämiert.

1950 rüstete er die Calypso als Meeresforschungsschiff aus. Die Jungfernfahrt der Calypso führte ans Rote Meer. Dort kam ihm wohl die Idee zu einer kleinen, wasser- und druckdichten Fotokamera, um seine Tauchgänge leichter dokumentieren zu können. Die damals erhältlichen Unterwasserkameras waren Kombinationen aus normalen Kameras und wassserdichten Gehäusen und damit relativ sperrig und schwer, wie eben die Rolleimarin. Cousteau favorisierte das Kleinbildformat, weil es wesentlich kompaktere Kameras ermöglichte. Außerdem dachte er wohl schon früh an Wechselobjektive. Vor seinem geistigen Auge schwebte wohl so eine Art amphibische Leica.

Der Flugingenieur Jean de Wouters setzte Cousteaus Ideen um und konstruierte diese Kamera. Zu Ehren von Cousteau erhielt 1959 die neue Kamera einen Namen angelehnt an den Namen des Forschungsschiffes, Calypso- Phot oder einfach nur Calypso.

> Die Calypso-Phot

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