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Calypso-Phot

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Calypso-Phot
ca. 1959 - ca. 1963

Diese Kamera gründet auf Anregungen des berühmten französischen Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau (1910 - 1997, Wikipedia). Jean de Wouters setzte Cousteaus Idee um und konstruierte diese Kamera. Zu Ehren von Cousteau erhielt 1959 die neue Kamera einen Namen angelehnt an den Namen seines Forschungsschiffes, Calypso- Phot oder einfach nur Calypso

Die Calypso-Phot ist tatsächlich kaum größer als eine normale Kleinbildkamera und trotzdem bis zu einer Tiefe von 60 m wasserdicht. Die Wasser- und Druckfestigkeit realisierte de Wouters mit einer genialen dreiteiligen Konstruktion, die an den entscheidenden Stellen mit O-Ringen abgedichtet wird. Die Außenschale hält den Wasserdruck ab. Sie ist mit einem imitierten Seehundfell aus Gummi beklebt. In der Außenschale steckt das Innenteil mit der kompletten Mechanik und dem Sucher. Außen- und Innenteil werden ohne Werkzeug ineinander gesteckt, mit einem stabilen O-Ring abgedichtet und mit dem Bajonett- Anschluss des Objektivs verriegelt und hermetisch verschlosssen. Die Konstruktion stellt sicher, dass auch unter hohem Wasserdruck (und sich eventuell ergebenden Verformungen des Gehäuses) der genaue Abstand zwischen Objektiv und Filmebene gewahrt bleibt. Das war schließlich eminent wichtig für scharfe Fotos.

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Calypso-Phot

Die Calypso-Phot war von Anfang an als amphibische Systemkamera mit wechselbaren Objektiven gedacht. Standardmäßig gab es ein leichtes Weitwinkel, ein 35 mm Objektiv mit 1:3.5 Anfangsöffnung des französischen Konstrukteurs Som- Berthiot (ein 4- Linser). Das Objektiv war manuell scharfzustellen, es gab aber keine Fokussierhilfe. Der Fotograf musste die Entfernung schätzen (die Calypso war also keine Mess- Sucherkamera, engl. rangefinder- camera). Eine wertvolle Hilfe bei der Entfernungseinstellung war jedoch die geniale Tiefenschärfezange. In Abhängigkeit von der gewählten Blende und eingestellten Entfernung zeigte das Objektiv gleich den aktuellen Schärfebereich an. Auslösen, Filmtransport und Spannen des Verschlusses funktioniert mit nur einem einzigen Hebel, mit nur einer Hebelbewegung von etwa 60 Grad. De Wouters wollte offenbar so wenig wasserdichte Durchführungen, die ja potentielle Undichtigkeiten sein könnten, wie möglich verbauen und kam so auf diese geniale Idee. Der Auslöse- und Transport- Hebel ist nur mit dem rechten Zeigefinger leicht bedienbar. Natürlich ist die Kamera voll- mechanisch, sie enthält auch keinen Belichtungsmesser, aber bereits einen Blitzanschluss.

Die Calypso-Phot wurde weltweit vertrieben, in Europa von dem französischen Tauchartikelhersteller La Spirotechnique (welche wiederum mit dem Gashersteller LAir Liquide S.A. zusammenhing) und in den USA von der Firma U. S. Divers, einem Ableger der französischen Mutter La Spirotechnique.

Die Bedienungsanleitung pries die Vorzüge der Kamera für Taucher an (natürlich), aber auch für Segler, Kanufahrer, Höhlenforscher, Bergsteiger, Skifahrer und Ingenieure. Physiker sollten die Dichtigkeit der Kamera gegenüber radioaktivem Staub schätzen (das war wohl Ende der 50er Jahre ein wichtiges Thema) und Chirurgen konnten die Kamera im Operationssaal desinfizieren. Die Widerstandsfähigkeit besonders gegen die klimatischen Bedingungen in tropischen Ländern wurden ebenso aufgeführt.

Trotz der überaus breiten Verwendungsmöglichkeiten blieben die Stückzahlen jedoch überschaubar, man hatte sich offenbar eine größere Nachfrage erhofft. La Spirotechnique suchte deswegen nach einem starken Partner aus der Optik- Industrie und fand ihn schließlich in der japanischen Nippon Kogaku K. K. (das ist die heutige Nikon Corporation).

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