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Unter (Isar-) Wasser

Süßwasserqualle

Ein exotischer Winzling, der die Wärme liebt (Sommer 2003)

Die heißen Temperaturen machen das Baden und Schwimmen in unseren Kiesseen zum beliebten Vergnügen. So mancher hat sie dabei vielleicht schon gesehen: Die Süßwasser-Quallen. Wie Feen bewegen sie sich pulsierend durchs Wasser.

Ihr Schirm kann bis zu ca. zwei cm Durchmesser erreichen, und sie ziehen eine Reihe von hauchdünnen Fangarmen wie einen Brautschleier hinter sich her. Sie sehen damit ihren teilweise gefährlichen Meerwasser-Verwandten sehr ähnlich. So mancher Badegast hat sich sicher schon ängstlich gefragt, ob sie denn auch so schmerzhaft nesseln können.

Dabei ist die Süßwasserqualle ein höchst interessantes Tierchen. Ihren lateinischen Namen Craspedacusta sowerbyi bekam sie 1880, als sie zum ersten Mal in einem Becken mit Wasserlilien in London entdeckt wurde. Den größten Teil ihres Lebens versteckt sich die kleine Meduse in einer anderen, eher unscheinbaren, Form. Als festsitzender winziger, nur bis zu zwei mm großer Polyp lebt sie auf Steinen oder Pflanzen. Sobald die Wassertemperaturen 22 bis 24 Grad übersteigen, beginnen die Polypen sich zu vermehren. Durch Knospung bilden sie weitere Polypen und eben auch die freischwimmenden Medusen. Ursprünglich hatte man Meduse und Polyp wegen der Unterschiede in Aussehen und Lebensraum sogar verschiedenen Tierarten zugerechnet. Die Medusen lösen sich vom Elternpolyp mit einer anfänglichen Größe von einem mm und zunächst nur acht Tentakeln. Sie wachsen weiter bis auf etwa 20 mm Durchmesser und bilden bis zu 600 Fangarme. Sie leben im freien Wasser, in Tiefen bis zu etwa sieben m, und ernähren sich von mikroskopisch kleinen Lebewesen, die sie mit ihren mit Nesselzellen besetzten Fangarmen erbeuten. Ihrer Nahrung, dem Zooplankton, folgen sie abends manchmal bis zur Wasseroberfläche.

Die Süßwasserqualle kommt in warmen stehenden Gewässern wie Badeseen, Kiessen oder Altarmen von Flüssen vor, ist aber eher selten. Die Süßwasserqualle ist die einzige Medusenart in heimischen Gewässern. Im Gegensatz zu ihren Verwandten in den Meeren ist sie für den Menschen ungefährlich.

Originalgröße des Tiers ca. 1.5 cm. Aufnahme in der Nähe von Plattling mit der Unterwasserkamera Nikonos V + Objektiv Nikkor 28 mm + Macro 1:2, Blitz, Diascan, 2003

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